AG Tierschutz Veterinärmedizin Berlin
Wer sind wir?!
Unsere Tierschutz-AG ist eine Gruppe von Studierenden aus verschiedenen Semestern, die sich 2017 zusammengetan hat, um tierschutz- und tiermedizinisch relevante Themen auszuarbeiten und anzugehen.
Wir treffen uns regelmäßig um aktuelle Projekte zu diskutieren und gemeinsam zu überlegen, wie wir die Gesellschaft auf Tierschutz aufmerksam machen und informieren können.
Denn als angehende Tierärzt*innen sind wir die „berufenen Schützer der Tiere“ und haben es uns zur Aufgabe gemacht die Öffentlichkeit aufzuklären und Leid zu verhindern!
Wir treffen uns regelmäßig um aktuelle Projekte zu diskutieren und gemeinsam zu überlegen, wie wir die Gesellschaft auf Tierschutz aufmerksam machen und informieren können.
Denn als angehende Tierärzt*innen sind wir die „berufenen Schützer der Tiere“ und haben es uns zur Aufgabe gemacht die Öffentlichkeit aufzuklären und Leid zu verhindern!
Ihr findet uns auf Facebook oder könnt uns per Mail erreichen
unsere Tätigkeitsbereiche
Tiertransporte
Die Doku 37 Grad- Geheimsache Tiertransporte brachte uns zum handeln! Denn Manfred Karremann zeigt dort die ungefilterte Wahrheit. „Millionen Tiere werden jedes Jahr durch Europa transportiert, bis nach Nordafrika. Rinder und Schafe sind oft tage- oder wochenlang eingepfercht auf Lastwagen und Schiffen unterwegs“, so die Beschreibung auf der ZDF-Seite.
https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-geheimsache-tiertransporte-100.html
Wir versammelten am 23.05.2018 Fachleute um über die Missstände zu diskutieren und Lösungen zu finden.
https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-geheimsache-tiertransporte-100.html
Wir versammelten am 23.05.2018 Fachleute um über die Missstände zu diskutieren und Lösungen zu finden.
Bericht zur Podiumsdisskusion
Berlin- Fachbereich Veterinärmedizin- Mittwoch, 23.05.2018, 15 Uhr
Im Hörsaal der Pferdeklinik versammelten sich rund 150 Tiermedizinstudierende und TierärztInnen. Grund hierfür war die von der Veterinärmedizinischen Fachschaftsinitiative (Vetmed-FSI Berlin e.V.) organisierte Podiumsdiskussion zum gleichnamigen ZDF-Beitrag „Geheimsache Tiertransporte- Wenn Gesetze nicht schützen“.
Hierzu erschienen interessierte Veterinärmediziner, z.T. aus der ganzen Bundesrepublik: Vertreter von Veterinärämtern, Bundesministerien, Schlachthöfen usw.
Die dank Regisseur Manfred Karremann entstandene Dokumentation hatte nach Ausstrahlung im November 2017 für hohe Wellen gesorgt. Die gezeigten Bilder erreichten auch verschiedene Ebenen der Politik- so stand das Thema sowohl im Deutschen Bundestag als auch in der Europäischen Kommission zur Debatte.
Ziel des Nachmittags war es, eine wissenschaftlich fundierte Einordnung der dargestellten, erschütternden Missstände zu geben.
Nach einer kurzen Einführung wurde es ruhig im Saal und die 45minütige Reportage begann zu spielen.
Schnell wurde klar: in diesem ernsten Thema gibt es starken Rede-, aber vor allem Handlungsbedarf!
Im Anschluss an den Film gab es eine kurze Verschnaufpause: Fleißige studentische Bäcker hatten für ein großes, breit gefächertes Kuchenbüffet gesorgt. Die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Veterinärmedizin e.V. hatten die Veranstaltung mit Kaffee und Kaltgetränken unterstützt, sodass hier bereits der erste Austausch unter den Gästen stattfinden konnte!
Zur folgenden Diskussion hatten auf dem Podium sechs Experten Platz genommen: Dr. Michael Marahrens (stellv. Leiter des Instituts für Tierschutz und Tierhaltung des FLI), Prof. Dr. Kerstin Müller (Geschäftsführende Direktorin der Klinik für Klauentiere an der FU Berlin), Prof. Dr. Diana Meemken (Leiterin der AG Fleischhygiene am Institut für Lebensmittelhygiene) und Prof. Dr. Christa Thöne-Reineke (Leiterin des Instituts für Tierschutz, Tierverhalten und Versuchstierkunde).
Besonders freuten sich die Organisatoren auch über die Teilnahme des Regisseurs Manfred Karremann, der eine weite Anreise aus Süddeutschland auf sich nahm.
Als Einstieg dienten Exportzahlen des Statistischen Bundesamtes. Schnell wurde klar, dass die Exporte der „Schlachtrinder“ am Beispiel der Türkei, relativ gering waren (2017: ca. 1600). Hingegen wurden allerdings etwa 26.000 Tiere als „Färsen zu Zuchtzwecken“ (Türkei, 2017) exportiert. Die Podiumsgäste argumentierten, dass Zuchttiertransporte nur noch zulässig sein sollten, wenn die Empfängerländer den Nachweis entsprechender Zuchttierbestände nachweisen würden- bisweilen gibt es, wieder am Beispiel Türkei, allerdings keine nennenswerten Bestände. Ergänzt wurde zudem, dass die klimatischen und topographischen Gegebenheiten in der Türkei keine leistungsgerechte Futtermittelproduktion für unsere leistungsbetonten Milchviehrassen zulassen. Ob die ausgewiesenen Zuchttiere möglicherweise aus der Türkei weiterverkauft werden oder am Ende doch als Schlachtvieh enden, lässt sich nur mutmaßen.
Ein besonders tierschutzrelevantes Problem stellen auch die Transportbedingungen an sich dar: Im Film sah man zahlreiche Tiere, die unter den hohen Außentemperaturen litten! Das Podium stellte fest, dass bereits ab 20°C bei Rindern Hitzestress einsetzt- gezeigt wurden Temperaturen um 39°C! Die Belüftungen der Transporter sind oft unzureichend, genauso wie die Menge des Wasservorrates. So wird der Wasserbedarf für nicht-laktierende Rinder bei hohen Temperaturen auf allein schon 100 Liter pro Tier und Tag geschätzt. Die gesetzlich vorgeschriebene, mitzuführende Mindestmenge Wasser liegt, bei maximaler Beladung des Fahrzeuges, hingegen bei etwa 10 Liter pro Tier. Hoch problematisch war zudem der Transport von nicht-entwöhnten Jungtieren über lange Strecken. Die Tiere haben keine Möglichkeit, ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen, da die Systeme nicht über Saugtränken verfügen und so diesem Bedürfnis nicht gerecht werden.
Ein weiterer, in der Dokumentation thematisierter Aspekt, ist die Bedeutung von „halal“ geschlachtetem Fleisch. Der deutlich tierschutzwidrige Umgang in, bspw. ägyptischen, Schlachthöfen ist hierbei in keiner Weise zu rechtfertigen. Man war sich einig, dass Konsumenten dort, genau wie in unserer Gesellschaft, von Prozessen der Lebensmittelproduktion wohl sehr distanziert sein müssen, um so etwas „tolerieren“ zu können.
Da im Auditorium auch ein Vertreter eines Rinderzuchtverbands und gleichzeitig Tiertransportunternehmens anwesend war, entstand im Verlauf eine sehr angeregte Diskussion zwischen und mit dem Publikum.
Es wurden viele Themen und Gedankenansätze diskutiert, aber die fortschreitende Zeit setzte der Veranstaltung gegen 18 Uhr ein Ende- obwohl immer mehr Fragen und Ansichten zur Diskussion anstanden.
Es gab großen Applaus für alle Podiumsgäste, sodass die gesamte Veranstaltung ein voller Erfolg war und die Organisatoren sehr zufrieden mit dem Verlauf waren.
An diesem Abend war jedem Anwesenden klar, dass das Thema „internationale Tiertransporte“ wesentlich mehr Aufmerksamkeit verdient und hoffentlich zeitnah in der Politik thematisiert wird. In der Hoffnung, dass im Zuge dessen Änderungen hervortreten, die das unsägliche Tierleid schnellstmöglich verringern.
Friedrich Rosenthal/ Jenny Ries
(Vetmed-FSI Berlin e.V.)
Qualzucht
„Hunde und Katzen sind die beliebtesten Heimtiere der Deutschen. Doch wie so Manche im Leben, sind auch sie immer wieder gewissen Modetrends unterworfen. Schon lange „IN“ sind Hunde- und Katzenrassen mit lustigen Glubschaugen und kurzen Schnauzen. Rassen, die das Kindchenschema bedienen, und die darum bei vielen Tierfreunden Begehrlichkeit wecken. Doch wissen leider viele nicht, dass dies it dem Leid der Tiere „erzüchtet“ wurde. Daher prüfe genau, wer sich an ein Haustier bindet – am besten vor dem Kauf bei einer ausführlichen Beratung durch einen Tierarzt, der um die gesundheitlichen Probleme bestimmter Rassen weiß.“
Dr. Uwe Tiedemann
(Präsident der Bundestierärztekammer)
Die Doku „Mops und Co: Wie Hunde unter der Qualzucht leiden“ welche am 14.10.2017 im Ersten ausgestrahlt wurde, gibt einen guten Einblick in die Problematik der so genannten „Kurzschnäuzigkeit“
http://mediathek.daserste.de/W-wie-Wissen/Mops-und-Co-Wie-Hunde-unter-der-Qualzuc/Video?bcastId=427262&documentId=46939624
Qual- bzw. Defektzüchtungen gibt es leider nicht nur im Heim- und Kleintierbereich. Allerdings konzentrierten wir uns in unsere Podiumsdiskussion am 04.07.2018 erst einmal auf Mops, Bulldogge und Co.
Dr. Uwe Tiedemann
(Präsident der Bundestierärztekammer)
Die Doku „Mops und Co: Wie Hunde unter der Qualzucht leiden“ welche am 14.10.2017 im Ersten ausgestrahlt wurde, gibt einen guten Einblick in die Problematik der so genannten „Kurzschnäuzigkeit“
http://mediathek.daserste.de/W-wie-Wissen/Mops-und-Co-Wie-Hunde-unter-der-Qualzuc/Video?bcastId=427262&documentId=46939624
Qual- bzw. Defektzüchtungen gibt es leider nicht nur im Heim- und Kleintierbereich. Allerdings konzentrierten wir uns in unsere Podiumsdiskussion am 04.07.2018 erst einmal auf Mops, Bulldogge und Co.
Bericht zur Podiumsdiskussion
Mittwoch der 04.07.2018 am Fachbereich Veterinärmedizin der FU Berlin
“Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos”, mit diesem berühmt-berüchtigten Zitat von Loriot wurde die Podiumsdiskussion “Die Wahl der Qual?”- der Qualzuchtbegriff am Beispiel von brachycephalen Rassen, eröffnet.
Trotz der unzähligen rassespezifischen gesundheitlichen Probleme (HD und ED, Keilwirbel, Augenprobleme, Patellaluxation, Stenosen der Wirbelsäule, Allergien, Hautprobleme, Futtermittelunverträglichkeiten, Zahnbeschwerden, rezidivierende Lungenentzündungen durch Futteraspiration, Herzprobleme etc.) gehören der Mops, aber auch die Französische Bulldogge und andere brachycephale Rassen immer noch zu den Aufsteiger-Hunderassen des 21. Jahrhunderts. Sie erobern weiterhin die Herzen der Menschen im Sturm und werden regelmäßig in Werbungen und auch auf Facebook, Youtube oder Instagram dargestellt.
Leider ist vielen Menschen nicht bewusst, was hinter dem vermeintlich süßen Gesicht, dem Schnarchen und dem lustigen Röcheln der Vierbeiner steckt: Atemnot! Aufgrund von Unwissenheit entsteht Leid, welches relativ einfach durch Aufklärung verhindert werden könnte.
Die Studierendengruppe “Tierschutz Veterinärmedizin Berlin”, welche im letzten Jahr durch engagierte junge Veterinärmedizinstudierende der FU Berlin in Kooperation mit dem Bundesverband der Tiermedizinstudierenden (bvvd) und der Veterinärmedizinischen Fachschaftsinitiative (Vetmed-FSI Berlin e.V.) entstand, organisierte am 04. Juli 2018 eine Podiumsdiskussion, um dieses wichtige Thema erneut aufzugreifen.
Die Referierenden, darunter Diana Plange, Landestierschutzbeauftragte des Landes Berlin, sowie Fachtierärztin für Tierschutz und Tierschutzethik, Univ. Prof. Dr. Jürgen Zentek, wissenschaftlicher Beirat des Verbands für das deutsche Hundewesen (VDH), sowie Dekan für den Fachbereich Veterinärmedizin und geschäftsführender Direktor des Instituts für Ernährung am Fachbereich Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin, Herr Kutzelmann, Spezialzuchtrichter für die Rasse Mops, Univ. Prof. Dr. Achim Gruber, Prodekan für Forschung und geschäftsführender Direktor des Instituts für Tierpathologie am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin, Privatdozent Dr. Sebastian Arlt, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Klinik für Fortpflanzung am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin, sowie Fachtierarzt der Reproduktionsmedizin und seit Juni 2016 Mitglied des Boards der European Veterinary Society for Small Animals, Univ. Prof. Dr. Christa Thöne-Reineke, Leiterin des Instituts für Tierschutz, Tierverhalten und Versuchstierkunde am Fachbereich Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin, sowie Fachtierärztin für Versuchstierkunde und Physiologie, Felix Lackmann, Assistenzarzt der Chirurgie an der Klinik für kleine Haustiere Düppel, der im Rahmen seiner Doktorarbeit eine spezielle Sprechstunde für brachycephale Hunde angeboten hat und somit im direkten Kontakt zu Besitzern und Züchtern steht, sowie Dr. Sarah Rösch, Oberärztin an der Klinik für Kleintiere der Universität Leipzig als auch Stellvertreterin für Herrn Prof. Dr. Oechtering, der das Amt des Klinikdirektors innehält und den HNO Bereich leitet, gewährten spannende Einblicke in verschiedene Standpunkte zu diesem Thema.
Nachdem der Kurzfilm “Mops und Co: Wie Hunde unter der Qualzucht leiden”, welcher am 14.10.2017 im Ersten ausgestrahlt wurde, die Einleitung in die Thematik gab, ging es mit der spannenden Diskussion los. Anwesend waren knapp 200 Tiermediziner/innen und Tiermedizinstudierende aus Berlin und Umgebung.
Dem Ehrgeiz der Züchter und dem immer stärker werdenden Einfluss auf die Zuchtziele aus Amerika stehen der VDH und die Tierärzteschaft scheinbar machtlos gegenüber. Die Rassestandards der FCI und das Wettbewerbsrecht stehen über dem Tierschutz und der Tiergesundheit, wie der Zuchtrichter erklärte, und selbst klinisch kranke Tiere werden weiterhin miteinander verpaart.
Aus den Reihen der Tiermediziner spricht man sich deshalb für den Einsatz von Gentests aus. Diese sollten vor der Zuchtreife genutzt werden, um die Nachzucht vor erblichen Zuchtpathologien zu schützen und die Rasse dadurch langfristig von spezifischen Krankheitsbildern zu befreien. Auch über Zwangskastration bei “korrigierten Hunden” und deren digitale Erfassung wurde diskutiert, laut Dr. Rösch ist dies aber nicht mit den Besitzern vereinbar und daher nicht realisierbar.
Ebenso kam die Problematik des illegalen Welpenhandels und der mangelnden Kontrollmöglichkeiten der Privatzüchtungen, auch Dissidenzzucht genannt, zur Sprache, denn oft wird vergessen, dass nur ein kleiner Bruchteil der in Deutschland gemeldeten Hunde aus einer eingetragenen VDH-Zucht stammt.
Auch eine Strafverfolgung nach §11 des Tierschutzgesetzes ist langwierig und kraftraubend; Tierleid ist juristisch schwer einschätzbar und es gibt kaum Präzedenzfälle. Verordnungen mit konkreten Ausführungsbestimmungen könnten helfen, doch es gibt bisher kaum Bestrebungen solche zu erlassen.
Aussichtsreicher scheint daher eine Aufklärung der breiten Masse zu sein. Hier wurden Informationsveranstaltungen in Schulen, Flyer in Tierarztpraxen und eine Reduzierung der Werbung mit brachycephalen Hunden angesprochen. Wir als Tiermediziner und somit fachlich ausgebildete Personen sollten unsere Rolle als “Berufener Schützer der Tiere” wieder stärker einnehmen und auf die Problematik vermehrt hinweisen! Denn eines ist Atemnot definitiv nicht: niedlich! Eine Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Tierhaltern, Züchtern und Tierärzten sowie allen weiteren Beteiligten ist hier das A und O und steht im Zentrum der Bestrebungen.
Fabienne Eichler & Amelie Lisa Arnecke
(Tierschutz Veterinärmedizin Berlin)
“Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos”, mit diesem berühmt-berüchtigten Zitat von Loriot wurde die Podiumsdiskussion “Die Wahl der Qual?”- der Qualzuchtbegriff am Beispiel von brachycephalen Rassen, eröffnet.
Trotz der unzähligen rassespezifischen gesundheitlichen Probleme (HD und ED, Keilwirbel, Augenprobleme, Patellaluxation, Stenosen der Wirbelsäule, Allergien, Hautprobleme, Futtermittelunverträglichkeiten, Zahnbeschwerden, rezidivierende Lungenentzündungen durch Futteraspiration, Herzprobleme etc.) gehören der Mops, aber auch die Französische Bulldogge und andere brachycephale Rassen immer noch zu den Aufsteiger-Hunderassen des 21. Jahrhunderts. Sie erobern weiterhin die Herzen der Menschen im Sturm und werden regelmäßig in Werbungen und auch auf Facebook, Youtube oder Instagram dargestellt.
Leider ist vielen Menschen nicht bewusst, was hinter dem vermeintlich süßen Gesicht, dem Schnarchen und dem lustigen Röcheln der Vierbeiner steckt: Atemnot! Aufgrund von Unwissenheit entsteht Leid, welches relativ einfach durch Aufklärung verhindert werden könnte.
Die Studierendengruppe “Tierschutz Veterinärmedizin Berlin”, welche im letzten Jahr durch engagierte junge Veterinärmedizinstudierende der FU Berlin in Kooperation mit dem Bundesverband der Tiermedizinstudierenden (bvvd) und der Veterinärmedizinischen Fachschaftsinitiative (Vetmed-FSI Berlin e.V.) entstand, organisierte am 04. Juli 2018 eine Podiumsdiskussion, um dieses wichtige Thema erneut aufzugreifen.
Die Referierenden, darunter Diana Plange, Landestierschutzbeauftragte des Landes Berlin, sowie Fachtierärztin für Tierschutz und Tierschutzethik, Univ. Prof. Dr. Jürgen Zentek, wissenschaftlicher Beirat des Verbands für das deutsche Hundewesen (VDH), sowie Dekan für den Fachbereich Veterinärmedizin und geschäftsführender Direktor des Instituts für Ernährung am Fachbereich Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin, Herr Kutzelmann, Spezialzuchtrichter für die Rasse Mops, Univ. Prof. Dr. Achim Gruber, Prodekan für Forschung und geschäftsführender Direktor des Instituts für Tierpathologie am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin, Privatdozent Dr. Sebastian Arlt, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Klinik für Fortpflanzung am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin, sowie Fachtierarzt der Reproduktionsmedizin und seit Juni 2016 Mitglied des Boards der European Veterinary Society for Small Animals, Univ. Prof. Dr. Christa Thöne-Reineke, Leiterin des Instituts für Tierschutz, Tierverhalten und Versuchstierkunde am Fachbereich Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin, sowie Fachtierärztin für Versuchstierkunde und Physiologie, Felix Lackmann, Assistenzarzt der Chirurgie an der Klinik für kleine Haustiere Düppel, der im Rahmen seiner Doktorarbeit eine spezielle Sprechstunde für brachycephale Hunde angeboten hat und somit im direkten Kontakt zu Besitzern und Züchtern steht, sowie Dr. Sarah Rösch, Oberärztin an der Klinik für Kleintiere der Universität Leipzig als auch Stellvertreterin für Herrn Prof. Dr. Oechtering, der das Amt des Klinikdirektors innehält und den HNO Bereich leitet, gewährten spannende Einblicke in verschiedene Standpunkte zu diesem Thema.
Nachdem der Kurzfilm “Mops und Co: Wie Hunde unter der Qualzucht leiden”, welcher am 14.10.2017 im Ersten ausgestrahlt wurde, die Einleitung in die Thematik gab, ging es mit der spannenden Diskussion los. Anwesend waren knapp 200 Tiermediziner/innen und Tiermedizinstudierende aus Berlin und Umgebung.
Dem Ehrgeiz der Züchter und dem immer stärker werdenden Einfluss auf die Zuchtziele aus Amerika stehen der VDH und die Tierärzteschaft scheinbar machtlos gegenüber. Die Rassestandards der FCI und das Wettbewerbsrecht stehen über dem Tierschutz und der Tiergesundheit, wie der Zuchtrichter erklärte, und selbst klinisch kranke Tiere werden weiterhin miteinander verpaart.
Aus den Reihen der Tiermediziner spricht man sich deshalb für den Einsatz von Gentests aus. Diese sollten vor der Zuchtreife genutzt werden, um die Nachzucht vor erblichen Zuchtpathologien zu schützen und die Rasse dadurch langfristig von spezifischen Krankheitsbildern zu befreien. Auch über Zwangskastration bei “korrigierten Hunden” und deren digitale Erfassung wurde diskutiert, laut Dr. Rösch ist dies aber nicht mit den Besitzern vereinbar und daher nicht realisierbar.
Ebenso kam die Problematik des illegalen Welpenhandels und der mangelnden Kontrollmöglichkeiten der Privatzüchtungen, auch Dissidenzzucht genannt, zur Sprache, denn oft wird vergessen, dass nur ein kleiner Bruchteil der in Deutschland gemeldeten Hunde aus einer eingetragenen VDH-Zucht stammt.
Auch eine Strafverfolgung nach §11 des Tierschutzgesetzes ist langwierig und kraftraubend; Tierleid ist juristisch schwer einschätzbar und es gibt kaum Präzedenzfälle. Verordnungen mit konkreten Ausführungsbestimmungen könnten helfen, doch es gibt bisher kaum Bestrebungen solche zu erlassen.
Aussichtsreicher scheint daher eine Aufklärung der breiten Masse zu sein. Hier wurden Informationsveranstaltungen in Schulen, Flyer in Tierarztpraxen und eine Reduzierung der Werbung mit brachycephalen Hunden angesprochen. Wir als Tiermediziner und somit fachlich ausgebildete Personen sollten unsere Rolle als “Berufener Schützer der Tiere” wieder stärker einnehmen und auf die Problematik vermehrt hinweisen! Denn eines ist Atemnot definitiv nicht: niedlich! Eine Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Tierhaltern, Züchtern und Tierärzten sowie allen weiteren Beteiligten ist hier das A und O und steht im Zentrum der Bestrebungen.
Fabienne Eichler & Amelie Lisa Arnecke
(Tierschutz Veterinärmedizin Berlin)
Emailkampagne Defektzüchtungen
Sehr geehrte Damen und Herren,
Heute ist uns aufgefallen, dass Sie mit einer brachycephalen Rasse (Mops, Bulldogge, etc.) werben.
Als angehende Tierärzte*innen möchten wir Sie hiermit darauf hinweisen, dass es sich bei dem von Ihnen gezeigten Tier um eine Hunderasse handelt, die nach § 11b des Tierschutzgesetzes potentiell in die Kategorie Qualzucht fällt.
Die von Ihnen dargestellte Hunderasse bringt erhebliche gesundheitliche Probleme mit sich; dazu gehören unter anderem folgende Anzeichen:
Gerne senden wir Ihnen weiterführendes Informationsmaterial zu und beantworten etwaige Fragen.
Am 14.11.2018 startete außerdem die Werbekampagne gegen "Qualzucht" der Berliner Tierärzte Kammer.
Hier der Link zur Seite:
https://www.tieraerztekammer-berlin.de/qualzucht.html
Heute ist uns aufgefallen, dass Sie mit einer brachycephalen Rasse (Mops, Bulldogge, etc.) werben.
Als angehende Tierärzte*innen möchten wir Sie hiermit darauf hinweisen, dass es sich bei dem von Ihnen gezeigten Tier um eine Hunderasse handelt, die nach § 11b des Tierschutzgesetzes potentiell in die Kategorie Qualzucht fällt.
Die von Ihnen dargestellte Hunderasse bringt erhebliche gesundheitliche Probleme mit sich; dazu gehören unter anderem folgende Anzeichen:
- Atembeschwerden bis Atemnot (Dyspnoe)
- herausschielende Augen mit Gefahr des Augenvorfalls (Exophthalmus)
- Fehl- bzw. Missbildungen des Gebisses und des Schädels (Brachycephalie)
- entzündliche und schmerzhafte Hautfaltenbildung
- ... und noch viele weitere Dinge, die das Tier in seinem täglichen Dasein massiv einschränken.
Gerne senden wir Ihnen weiterführendes Informationsmaterial zu und beantworten etwaige Fragen.
Am 14.11.2018 startete außerdem die Werbekampagne gegen "Qualzucht" der Berliner Tierärzte Kammer.
Hier der Link zur Seite:
https://www.tieraerztekammer-berlin.de/qualzucht.html
Flyerverteilung
Mithilfe bei der Verteilung der Flyer der Tierärztekammer Berlin:
Wer Tiere achtet, denkt um - „umdenken-tierzuliebe“
Wer Tiere achtet, denkt um - „umdenken-tierzuliebe“
Quelle: Tierärztekammer Berlin
Hier der Link zur Seite:
https://www.tieraerztekammer-berlin.de/qualzucht.html
Hier der Link zur Seite:
https://www.tieraerztekammer-berlin.de/qualzucht.html
Betäubungslose Ferkelkastration
Ferkel werden seit eh und je betäubungslos kastriert. Ein kleiner Schnitt, ein schriller Schrei und weg sind die männlichen Keimdrüsen.
Nach einer fünfjährigen Verlängerungsfrist sollte Ende 2018 über die weitere Vorgehensweise entschieden werden. Ein Problem gibt es allerdings: die Verlängerungsfrist, die eigentlich dafür genutzt werden sollte um eine „gute Lösung“ zu finden, wurde nicht genutzt!
„Das war schon immer so“, ist eine Bemerkung die man besonders im Umgang mit Nutztieren zu oft zu hören bekommt. Doch wir sehen das anders! Denn es gibt genug Alternativen um die Ferkel vor dem Schmerz zu bewahren.
Nach einer fünfjährigen Verlängerungsfrist sollte Ende 2018 über die weitere Vorgehensweise entschieden werden. Ein Problem gibt es allerdings: die Verlängerungsfrist, die eigentlich dafür genutzt werden sollte um eine „gute Lösung“ zu finden, wurde nicht genutzt!
„Das war schon immer so“, ist eine Bemerkung die man besonders im Umgang mit Nutztieren zu oft zu hören bekommt. Doch wir sehen das anders! Denn es gibt genug Alternativen um die Ferkel vor dem Schmerz zu bewahren.
- Emailkampagne zum Bundestagsentscheid
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir sind Tiermedizinstudent*innen an der FU Berlin. In unserem Studium beschäftigen wir uns unter anderem mit der betäubungslosen Ferkelkastration und ihren Alternativen, wie z.B. Immunokastration, Ebermast oder Kastration unter Isoflurannarkose. Diesen Donnerstag wird die SPD die ausschlaggebende Entscheidungsgewalt in der Bundestagsentscheidung über eine Fristverlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration haben.
Außerdem gibt es eine bestehende Rechtslage in Deutschland an die auch Sie sich halten müssen. Eine Verlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration ist ein gravierender Verstoß gegen das in Art. 20a Grundgesetz verankerte Staatsziel Tierschutz. Alles andere sind Ausreden die gemacht werden um die Wirtschaft zu schützen und Profit auf Kosten der Tiere zu machen.
Natürlich würde es nicht bei einem Verbot der betäubungslosen Kastration bleiben. Die Gegenargumentation, dass eine Kostensteigerung für Tierhalter (Ferkelerzeuger, Mäster, etc.) verhindert und Wettbewerbsnachteile vermieden werden müssen, überzeugt nicht. Auch trifft es nicht zu, dass gerade kleinere Ferkelerzeugerbetriebe durch Alternativmethoden in ihrer Existenz bedroht und in finanziell nicht tragbare Situationen geraten würden. Ein Großteil der kleinen Betriebe greift bereits auf Alternativmethoden wie die Hinzuziehung eines Tierarztes zur Betäubung der Ferkel vor der Kastration zurück. Die Kosten hierfür belaufen sich auf das einzelne Tier gerechnet auf einen geringfügigen einstelligen Betrag. Auch führt das QS-System nicht zu einer Verbesserung des Tierschutzstandards, eher zu einer Verschlechterung und ist damit ein Verstoß gegen das Verschlechterungsverbot.
Auch existieren alle drei Alternativmethoden (Immunokastration, Jungebermast, sowie Kastration unter Narkose) und auch Isofluran ist seit 19. November 2018 offiziell genehmigt. Daher sehen wir auch hier keinen Grund für die Fristverschiebung.
Darüber hinaus kontaktierte der Verein Tierarzte für eine verantwortbare Landwirtschaft marktführende Lebensmittelketten (u.a. REWE, ALDI, Westfleisch) die allesamt eine Befürwortung der Alternativmethoden äußerten.
Wir hoffen wirklich, dass Sie erneut über Ihre Entscheidung nachdenken und im Sinne der Tiere handeln. Denn wie schon seit vielen Jahren bekannt ist, können Tiere und somit auch die kleinen Ferkel ebenfalls Schmerzen spüren. Um dieses zu wissen muss man kein Veterinär sein sondern einfach nur ein Mensch mit ethischem Grundverständnis!
Der Slogan Ihres Wahlprogramms 2017 lautete „Zeit für mehr Gerechtigkeit!“ Wir bitten Sie hiermit, sich für die Gerechtigkeit und nicht für die Wirtschaftlichkeit zu entscheiden.
Eine weitere Verlängerung der Frist um zwei Jahre ist inakzeptabel. Denn wirtschaftliche Interessen sind kein vernünftiger Grund für das Leiden der Schweine. Tierschutz ist kein Luxusproblem, sondern bestehendes Recht!
wir sind Tiermedizinstudent*innen an der FU Berlin. In unserem Studium beschäftigen wir uns unter anderem mit der betäubungslosen Ferkelkastration und ihren Alternativen, wie z.B. Immunokastration, Ebermast oder Kastration unter Isoflurannarkose. Diesen Donnerstag wird die SPD die ausschlaggebende Entscheidungsgewalt in der Bundestagsentscheidung über eine Fristverlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration haben.
Außerdem gibt es eine bestehende Rechtslage in Deutschland an die auch Sie sich halten müssen. Eine Verlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration ist ein gravierender Verstoß gegen das in Art. 20a Grundgesetz verankerte Staatsziel Tierschutz. Alles andere sind Ausreden die gemacht werden um die Wirtschaft zu schützen und Profit auf Kosten der Tiere zu machen.
Natürlich würde es nicht bei einem Verbot der betäubungslosen Kastration bleiben. Die Gegenargumentation, dass eine Kostensteigerung für Tierhalter (Ferkelerzeuger, Mäster, etc.) verhindert und Wettbewerbsnachteile vermieden werden müssen, überzeugt nicht. Auch trifft es nicht zu, dass gerade kleinere Ferkelerzeugerbetriebe durch Alternativmethoden in ihrer Existenz bedroht und in finanziell nicht tragbare Situationen geraten würden. Ein Großteil der kleinen Betriebe greift bereits auf Alternativmethoden wie die Hinzuziehung eines Tierarztes zur Betäubung der Ferkel vor der Kastration zurück. Die Kosten hierfür belaufen sich auf das einzelne Tier gerechnet auf einen geringfügigen einstelligen Betrag. Auch führt das QS-System nicht zu einer Verbesserung des Tierschutzstandards, eher zu einer Verschlechterung und ist damit ein Verstoß gegen das Verschlechterungsverbot.
Auch existieren alle drei Alternativmethoden (Immunokastration, Jungebermast, sowie Kastration unter Narkose) und auch Isofluran ist seit 19. November 2018 offiziell genehmigt. Daher sehen wir auch hier keinen Grund für die Fristverschiebung.
Darüber hinaus kontaktierte der Verein Tierarzte für eine verantwortbare Landwirtschaft marktführende Lebensmittelketten (u.a. REWE, ALDI, Westfleisch) die allesamt eine Befürwortung der Alternativmethoden äußerten.
Wir hoffen wirklich, dass Sie erneut über Ihre Entscheidung nachdenken und im Sinne der Tiere handeln. Denn wie schon seit vielen Jahren bekannt ist, können Tiere und somit auch die kleinen Ferkel ebenfalls Schmerzen spüren. Um dieses zu wissen muss man kein Veterinär sein sondern einfach nur ein Mensch mit ethischem Grundverständnis!
Der Slogan Ihres Wahlprogramms 2017 lautete „Zeit für mehr Gerechtigkeit!“ Wir bitten Sie hiermit, sich für die Gerechtigkeit und nicht für die Wirtschaftlichkeit zu entscheiden.
Eine weitere Verlängerung der Frist um zwei Jahre ist inakzeptabel. Denn wirtschaftliche Interessen sind kein vernünftiger Grund für das Leiden der Schweine. Tierschutz ist kein Luxusproblem, sondern bestehendes Recht!
- Demonstration zur betäubungslosen Ferkelkastration am 14.12.2018
Am Morgen des 14. Dezember 2018 stand die Fristverlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration auf dem Tagesplan des Bundesrates. Nachdem der Bundestag durch Mehrheit von SPD und CDU für einen Aufschub des Verbots um zwei Jahre gestimmt hatte, versuchte Bündnis 90/Die Grünen mit Unterstützung der Linken, den Vermittlungsausschuss anzurufen. Die Fachschaft der Veterinärmedizinstudierenden der FU Berlin organisierte mit der AG „Tierschutz Veterinärmedizin Berlin“ und in enger Zusammenarbeit mit der Landestierschutzbeauftragten Diana Plange eine Demonstration gegen die Fristverlängerung vor dem Bundesratsgebäude.
Der Gesetzesentwurf zur vierten Änderung des Tierschutzgesetzes, und damit auch die Beschlussempfehlung, stellt nach wie vor einen gravierenden Verstoß gegen das in Art. 20a des Grundgesetzes verankerte Staatsziel “Tierschutz” dar. Die erheblichen und lang anhaltenden Schmerzen, die Ferkeln bei der betäubungslosen Kastration zugefügt werden, lassen sich mit bereits vorhandenen Alternativen vermeiden. Bereits in der Gesetzesbegründung zum dritten Änderungsgesetz des Tierschutzgesetzes (2013) wurde deshalb ein klarer Verstoß gegen dieses Staatsziel festgestellt.
Die Befürworter einer betäubungslosen Kastration argumentieren, dass eine Kostensteigerung für Tierhalter (Ferkelerzeuger, Mäster, etc.) verhindert und Wettbewerbsnachteile vermieden werden müssen. Außerdem würden kleinere Ferkelerzeugerbetriebe durch Alternativmethoden in ihrer Existenz bedroht werden und in finanziell nicht tragbare Situationen geraten. Diese Argumente sind äußerst fragwürdig und in vielen Fällen belanglos, denn ein Großteil der kleinen Betriebe greift bereits auf Alternativmethoden wie die Betäubung der Ferkel durch eine*n Veterinär*in vor der Kastration zurück.
Ferner führt die Praxis der privatwirtschaftlichen QS Qualität und Sicherheit GmbH, Schweinefleisch mit einem Qualitätssiegel zu zertifizieren, das von Tieren stammt, die nicht gemäß der Anforderungen des deutschen TierSchG mit Betäubung kastriert wurden, zu einer deutlichen Herabsetzung des Tierschutzstandards. Erwähnenswert ist darüber hinaus, aus welchen Unternehmen sich die Gesellschafter der QS zusammensetzen: Dazu gehören der Raiffeisenverband e. V. (für die Futtermittelwirtschaft), der Bauernverband e. V. (für die Landwirtschaft), der Verband der Fleischwirtschaft e. V. (für die Schlacht- und Zerlegebetriebe), der Bundesverband der Deutschen Fleischwarenindustrie e. V. (für die Verarbeitungsindustrie) und die Handelsvereinigung für Marktwirtschaft e. V. (für den Lebensmitteleinzelhandel).
Die bereits seit Jahren existierenden praxisreifen Alternativen zur Kastration ohne Betäubung (Jungebermast, die Impfung gegen den Ebergeruch, sowie eine Kastration bei vollständiger Schmerzausschaltung unter Narkose) könnten durchaus schon jetzt eingesetzt werden. Eine weitere Fristverschiebung ist nicht gerechtfertigt. Vorhandene Bedenken, insbesondere in Bezug auf die Vermarktung von Eberfleisch mit und ohne Impfung, hätten frühzeitig mit den betroffenen Verbänden der Tierhalter sowie der Schlacht-, Handels- und Verarbeitungsbranche ausgeräumt werden können.
Der Verein Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft (TfvL) hat diesbezüglich in Eigeninitiative marktführende Lebensmittelketten wie ALDI, EDEKA und Kaufland zur Stellungnahme angeschrieben. In den Antworten wird deutlich, dass die Einzelhandelsunternehmen den bestehenden Alternativmethoden offen gegenüberstehen und seit geraumer Zeit bemüht sind, ausschließlich Schweinefleisch zu vermarkten, das nicht von betäubungslos kastrierten Schweinen stammt.
Die Studierendengruppe Tierschutz Veterinärmedizin Berlin organisierte vorangegangen bereits eine E-mail-Kampagne und bat die SPD-Abgeordneten als entscheidende Kraft um Einsicht.
Am Morgen des 14.12.2018 wurde im Bundesrat leider keine Mehrheit für die Einberufung des Vermittlungsausschusses erreicht. Ein wahrhaftig schwarzer Tag für den Tierschutz!
Trotzdem war die Demonstration ein voller Erfolg. Denn es gab politische Unterstützung durch den Justizsenator von Berlin Dirk Behrendt sowie die Bundestagsabgeordnete Renate Künast (beide Bündnis 90/Die Grünen).
Ebenso setzten sich Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft (TfvL), die Grüne Jugend, PROVIEH, die V-Partei³, die Erna-Graff-Stiftung und das Institut für Tierschutz, Tierverhalten und Versuchstierkunde der FU Berlin ein.
Für die nächsten zwei Jahre bis zum Entscheid Ende 2020, plant Tierschutz Veterinärmedizin Berlin weitere Aktionen. Denn die Verlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration ist absolut inakzeptabel.
Fabienne Eichler, Amelie Lisa Arnecke, Nicola Pfeifer
(Tierschutz Veterinärmedizin Berlin)
Der Gesetzesentwurf zur vierten Änderung des Tierschutzgesetzes, und damit auch die Beschlussempfehlung, stellt nach wie vor einen gravierenden Verstoß gegen das in Art. 20a des Grundgesetzes verankerte Staatsziel “Tierschutz” dar. Die erheblichen und lang anhaltenden Schmerzen, die Ferkeln bei der betäubungslosen Kastration zugefügt werden, lassen sich mit bereits vorhandenen Alternativen vermeiden. Bereits in der Gesetzesbegründung zum dritten Änderungsgesetz des Tierschutzgesetzes (2013) wurde deshalb ein klarer Verstoß gegen dieses Staatsziel festgestellt.
Die Befürworter einer betäubungslosen Kastration argumentieren, dass eine Kostensteigerung für Tierhalter (Ferkelerzeuger, Mäster, etc.) verhindert und Wettbewerbsnachteile vermieden werden müssen. Außerdem würden kleinere Ferkelerzeugerbetriebe durch Alternativmethoden in ihrer Existenz bedroht werden und in finanziell nicht tragbare Situationen geraten. Diese Argumente sind äußerst fragwürdig und in vielen Fällen belanglos, denn ein Großteil der kleinen Betriebe greift bereits auf Alternativmethoden wie die Betäubung der Ferkel durch eine*n Veterinär*in vor der Kastration zurück.
Ferner führt die Praxis der privatwirtschaftlichen QS Qualität und Sicherheit GmbH, Schweinefleisch mit einem Qualitätssiegel zu zertifizieren, das von Tieren stammt, die nicht gemäß der Anforderungen des deutschen TierSchG mit Betäubung kastriert wurden, zu einer deutlichen Herabsetzung des Tierschutzstandards. Erwähnenswert ist darüber hinaus, aus welchen Unternehmen sich die Gesellschafter der QS zusammensetzen: Dazu gehören der Raiffeisenverband e. V. (für die Futtermittelwirtschaft), der Bauernverband e. V. (für die Landwirtschaft), der Verband der Fleischwirtschaft e. V. (für die Schlacht- und Zerlegebetriebe), der Bundesverband der Deutschen Fleischwarenindustrie e. V. (für die Verarbeitungsindustrie) und die Handelsvereinigung für Marktwirtschaft e. V. (für den Lebensmitteleinzelhandel).
Die bereits seit Jahren existierenden praxisreifen Alternativen zur Kastration ohne Betäubung (Jungebermast, die Impfung gegen den Ebergeruch, sowie eine Kastration bei vollständiger Schmerzausschaltung unter Narkose) könnten durchaus schon jetzt eingesetzt werden. Eine weitere Fristverschiebung ist nicht gerechtfertigt. Vorhandene Bedenken, insbesondere in Bezug auf die Vermarktung von Eberfleisch mit und ohne Impfung, hätten frühzeitig mit den betroffenen Verbänden der Tierhalter sowie der Schlacht-, Handels- und Verarbeitungsbranche ausgeräumt werden können.
Der Verein Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft (TfvL) hat diesbezüglich in Eigeninitiative marktführende Lebensmittelketten wie ALDI, EDEKA und Kaufland zur Stellungnahme angeschrieben. In den Antworten wird deutlich, dass die Einzelhandelsunternehmen den bestehenden Alternativmethoden offen gegenüberstehen und seit geraumer Zeit bemüht sind, ausschließlich Schweinefleisch zu vermarkten, das nicht von betäubungslos kastrierten Schweinen stammt.
Die Studierendengruppe Tierschutz Veterinärmedizin Berlin organisierte vorangegangen bereits eine E-mail-Kampagne und bat die SPD-Abgeordneten als entscheidende Kraft um Einsicht.
Am Morgen des 14.12.2018 wurde im Bundesrat leider keine Mehrheit für die Einberufung des Vermittlungsausschusses erreicht. Ein wahrhaftig schwarzer Tag für den Tierschutz!
Trotzdem war die Demonstration ein voller Erfolg. Denn es gab politische Unterstützung durch den Justizsenator von Berlin Dirk Behrendt sowie die Bundestagsabgeordnete Renate Künast (beide Bündnis 90/Die Grünen).
Ebenso setzten sich Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft (TfvL), die Grüne Jugend, PROVIEH, die V-Partei³, die Erna-Graff-Stiftung und das Institut für Tierschutz, Tierverhalten und Versuchstierkunde der FU Berlin ein.
Für die nächsten zwei Jahre bis zum Entscheid Ende 2020, plant Tierschutz Veterinärmedizin Berlin weitere Aktionen. Denn die Verlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration ist absolut inakzeptabel.
Fabienne Eichler, Amelie Lisa Arnecke, Nicola Pfeifer
(Tierschutz Veterinärmedizin Berlin)
Tierhaltung
- lesung - das Kuscheltierdrama von Prof. dr. Achim gruber
Ein Tierpathologe über das stille Leiden der Haustiere
In fast jedem zweiten deutschen Haushalt leben Haustiere: Hunde, Katzen, Kaninchen, Vögel, Fische, Pferde und andere mehr. In seinem Sachbuch spricht der Tier-Pathologe und -Forensiker Prof. Dr. Achim Gruber erstmals über das Leid dieser Tiere. |
Mitglieder der Tierschutz-AG mit Prof. Dr. Gruber und Bulette
|
Am 14.03.2019 veröffentlichte Prof. Dr. Achim Gruber sein Buch, „Das Kuscheltierdrama“. Er ist der Leiter der Tierpathologie an der FU Berlin, wodurch ihm im Laufe seiner beruflichen Laufbahn erstaunliche, unglaubliche und erschreckende Einblicke in das „stille Leiden der Haustiere“ gewährt wurden. Irgendwann entschied er sich dazu, die vielen Geschichten nieder zu schreiben. Schnell fand sich ein interessierter Verlag und jetzt ist das Kuscheltierdrama in aller Munde!
Es ist 19 Uhr an einem Donnerstagabend im Aquarium Berlin. Im Hintergrund ist ein riesiges Aquarium mit zahlreichen exotischen Fischen zu sehen. Davor stehen zwei Stühle, auf ihnen haben es sich Prof. Dr. Achim Gruber und ein Radiomoderator gemütlich gemacht. Neben den beiden Männern steht ein Tisch, auf dem ein riesiger Flusspferdschädel platziert ist. Es ist der Schädel von Bulette, einer berühmten Flusspferddame aus dem Berliner Zoo. Gegenüber sind zahlreiche Stühle aufgereiht. Darauf sitzt ein bunt gemischtes Publikum: Uni-Professoren, Freunde von Dr. Achim Gruber, und Studenten.
Die Veröffentlichung beginnt mit einer Begrüßung durch Andreas Knierim, dem Zoodirektor des Berliner Zoos. Sehr wohlwollend spricht er über Prof. Dr. Achim Gruber, die beiden kennen sich bereits lange. Eine enge Zusammenarbeit besteht zwischen den beiden, denn jeder Bewohner des Berliner Zoos wird nach seinem Tod in der Tierpathologie der FU Berlin untersucht. So werden zum Einen mysteriöse Todesfälle geklärt. Genauso erhält man durch die Sektion ungewöhnlich alter Wildtiere wichtige Einblicke, welche Alterserscheinungen bei den Tieren auftreten und wie man diese verlangsamen kann.
Danach wird die Redeleitung an den Radiomoderatoren übergeben. Er spricht mit Gruber über sein Buch, die Entstehungsgeschichte und die überwältigende Resonanz. Im weiteren Verlauf des Abends werden verschiedene Geschichten aus dem Buch in gekürzter Version gelesen und Fragen dazu beantwortet. Die Geschichten sind sehr vielseitig. In der einen geht es um zwei mysteriöse Todesfälle, die die humane Forensik mit der Tierpathologie vereinen. Sowohl Herrchen als auch Hund werden mit Schussverletzungen im Wald aufgefunden. Was ist passiert? Und was meint Prof. Dr.
Gruber wenn er vom „Todeskuss des Kaninchens“ spricht? Auch die Frage aller Fragen wurde geklärt – was ist Bulettes Geheimnis?
Das Kuscheltierdrama ist ein spannender Einblick in den Alltag des Tierpathologen. Gruber gibt Aufschluss über die verschiedenen Gerätschaften, die man so braucht, wenn man Elefant, Giraffe, Goldhamster und Co. untersuchen will. Das benötigte Equipment reicht vom riesigen Kran bis hin zu winzigsten Instrumenten aus der humanen Augenchirurgie. Genauso wichtig wie die Ausrüstung ist die Fachkenntnis. Als Tierpathologe kennt man Anatomie, Infektionskrankheiten und weitere Besonderheiten einer riesigen Zahl von Spezies.
Außerdem geht es darum, wie er als Tierpathologe als Gutachter in Gerichtsprozessen fungiert. Ob ungeklärter Todesfall oder Anspruch auf Schadensersatz – Gruber kann unterscheiden zwischen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz und Sachbeschädigung.
Im Kapitel „Angesteckt“ berichtet Prof. Dr. Achim Gruber von unglaublichen Zusammenhängen verschiedener Infektionskrankheiten. So stellt er zum Beispiel den „Klub der tödlichen Vier“ vor, die unser Leben und das unserer Haustiere gefährden. Leicht verständlich und mit einem gewissen Witz macht er die Mechanismen der Infektionsübertragung selbst für Laien verständlich.
Zu guter Letzt wendet sich der Pathologe einem derzeit sehr populären Thema zu – dem Sinn und Unsinn der Rassezucht. Es geht darum, wie der Hund nicht nur im Umgang vermenschlicht wird, sondern auch immer mehr wie das Herrchen aussieht. Und darum, wie Unwissenheit über die Ansprüche der Extremzuchten nicht nur nicht vor Strafe schützt, sondern den Vierbeiner in vielen Fällen auch zum Tode verurteilt.
Dieses „populäre Sachbuch“ vereint Unterhaltsamkeit und Spannung mit einem der wichtigsten Aspekte des Tierschutzes dieser Zeit. Es geht um die Aufklärung und Bildung des Tierhalters. Die wenigsten Tierhalter schaden ihrem Vierbeiner absichtlich. Das Problem liegt eher im Gegenteil – wir lieben unsere Tiere, sehen sie als Familienmitglieder und vermenschlichen sie dadurch immer mehr. Aber ob Küsse, das Teilen des Bettes oder ein ausgefallenes Äußeres – was für uns gut ist, muss nicht gesund für unsere Tiere sein. Statt anzuklagen und zu bewerten regt Prof. Dr. Achim Gruber eher zur Selbstreflexion an. Selbst Tierärzten, Studenten und Tierschützern huscht beim Lesen ab und an ein schuldbewusstes Grinsen übers Gesicht. Ja, den ein oder anderen „Fehler“ hat man selbst auch schonmal gemacht. Selbst komplizierte tiermedizinische Sachverhalte bricht Herr Gruber auf einfache Zusammenhänge herunter, macht sie auch für Laien verständlich und somit massentauglich. Und das spürt man – viele bekannte Radiosender, Zeitungen und sogar Markus Lanz haben Prof. Dr. Achim Gruber bereits eingeladen und zu dem Buch befragt.
Das Kuscheltierdrama macht den Tierschutz im eigenen Heim zum Thema, das die breite Masse bewegt und zum Nachdenken anregt. Und deshalb waren wir als Tierschutz-AG auch besonders begeistert davon, bei der Buchveröffentlichung dabei zu sein und Prof. Dr. Gruber unterstützen zu können.
Die nächste Lesung des Kuscheltierdramas findet am 16.05.2019 beim Tierschutz Berlin statt. Die Veranstaltung ist unter https://www.facebook.com/events/396033294517397/ auf facebook zu finden.
Weitere spannende Beiträge zu Prof. Dr. Achim Gruber und dem Kuscheltierdrama findet man hier:
https://www.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/berliner-tierpathologe-wir-lieben-unsere-haustier e-zu-tode-60835994.bild.html?fbclid=IwAR0SMefx9W7H_Ue0Sefh-y3BzoLZbZhwsH5o26bKdV_gmFtP 8Qmv8_4f-Xs
- Schulprojekt
"Planst Du für ein Jahr, so säe Korn, planst Du für ein Jahrzehnt, so pflanze Bäume, planst Du für ein Leben, so bilde Menschen."
Ganz nach diesem Motto hat unsere AG "Tierschutz Veterinärmedizin Berlin" in Zusammenarbeit mit "IVSA Berlin" das erste Schulprojekt organisiert!
Wir waren bei den Projekttagen der Paul und Charlotte Kniese Schule in Lichtenberg. Dort haben wir mit SchülerInnen der 7. bis 10. Klasse in Workshops über tierschutzrelevante Themen in der Haustierhaltung und im Wildtierbereich geredet.
TAG 1
Etwa 20 SchülerInnen haben sich für den Workshop „Tiere“ entschieden. Sie teilen sich in drei Gruppen auf und bearbeiten mit uns die Themen Hunde- und Katzenhaltung, Heimtierhaltung und die Haltung von Reptilien und Vögeln.
Beim Thema „Hund und Katze“ starten wir mit einem Quiz über die beliebtesten Hunde- und Katzenrassen. Die SchülerInnen erkennen den Australian Shepherd, den Labrador und den Chihuahua mit Leichtigkeit. Einzig der Westhighland-Terrier macht ihnen Probleme. „Den haben doch immer alle Omas, oder?“, schallt es durch den Raum. Wir reden über die Eigenarten der jeweiligen Rassen. Darüber, dass der Australian Shepherd kein Sofahund ist und was es mit dieser ominösen Hüftkrankheit auf sich hat. Außerdem sprechen wir über den Mops und die Französische Bulldogge. Einige Kinder haben solche Hunde zu Hause. Vorsichtig weisen wir darauf hin, dass die Hunde nicht gut Luft bekommen und bei warmem Wetter nicht überlastet werden sollten. Wieso man die denn so züchtet, fragen die Kinder. Wir erklären, dass die Menschen das Aussehen der Tiere eben süß finden. „Was kann man denn dagegen machen?“ „Naja, es gibt Anstrebungen, Hunde mit längerer Schnauze in die Rasse einzukreuzen, sodass sie wieder besser atmen können.“ „Dann ist es ja aber kein Mops mehr, sondern ein Mischling!“ Schnell führen wir eine beinahe philosophische Diskussion darüber, ob die Haltung eines Mops gerechtfertigt ist und welche Dinge in der Zucht gut und welche schlecht laufen. Wir fahren fort mit dem Thema „Erste Hilfe beim Hund“. Dabei besprechen wir die wichtigsten Notfälle, die beim eigenen Haustier eintreten können. Wir sprechen über das richtige Handeln bei Vergiftungen, Autounfällen oder Bissverletzungen. Außerdem reden wir über die stabile Seitenlage beim Hund, und wie man ihn beatmet und eine Herzdruckmassage durchführt. Während der Kuscheltierhase für die stabile Seitenlage herhalten muss, zeigen wir am lebenden Hund, wo man die Hand für eine Herzdruckmassage auflegt. Das „echte Tier“ finden die SchülerInnen natürlich besonders spannend.
Im Workshop „Heimtier“ reden wir über die beliebtesten Heimtiere. Kaninchen, Hamster, Maus und Meerschweinchen stehen auf dem Themenplan. Zuerst sprechen wir darüber, wie der natürliche Lebensraum der einzelnen Tiere ist und wie sich ihr Sozialverhalten gestaltet. Wir erarbeiten, wie man diese Erkenntnisse nutzen kann, um die Tiere artgerecht zu halten. Als nächstes sprechen wir über die richtige Fütterung von Kaninchen, Hamster und Co. und deren besondere Merkmale. Nachdem wir den „Optimalfall“ besprochen haben, geht es darum, was man bei der Haltung von Heimtieren falsch machen kann. Wir machen die SchülerInnen darauf aufmerksam, welche Verhaltensstörungen und Krankheiten aus falscher Haltung resultieren können und erklären ihnen, wie man diesen vorbeugen kann.
In der Gruppe „Reptilien und Vögel“ beginnen wir damit, wie sich diese Tiere von anderen Haustieren unterscheiden. Im Gegensatz zu Hund, Katze und Heimtier sind Reptilien und Vögel Wildtiere und stellen somit ganz andere Anforderungen an den Halter. Wir schauen uns Videos von Papageien und Bartagamen in der freien Wildbahn an und erarbeiten gemeinsam, welche Rückschlüsse wir daraus auf die „artgerechte“ Haltung dieser Tiere ziehen können. Zu guter Letzt sprechen wir das Thema Reptilienhandel an. Dazu schauen wir uns eine Dokumentation über Reptilienmessen an.
TAG 2
Am zweiten Tag legen wir den Fokus auf die Wildtiere. Wir beginnen mit den Wildtieren, die uns in deutschen Wäldern begegnen können. Zunächst bearbeiten die Jugendlichen kurze Infotexte über Wildschweine, Füchse, Hasen und Waschbären. Sie fassen die Infos kurz zusammen und stellen sie sich gegenseitig in Kleingruppen vor. Dabei wird über die Lebensräume der Tiere, ihre Ernährung, ihre Fortpflanzung und über die Begegnungspunkte mit Menschen geredet. Danach diskutieren wir darüber, wo es zu Problemen bei der Begegnung zwischen Mensch und Wildtier kommen kann und welche Auswirkungen die in der Stadt lebenden Wildtiere haben. Für diese Probleme besprechen wir gemeinsam Lösungsansätze.
Das zweite Thema des Tages ist die Wildvogelaufzucht. Dabei erklären wir den SchülerInnen, wie man ein Jungtier von einem adulten Vogel unterscheiden kann und wie man vorgeht, wenn man einen eventuell hilfsbedürftigen Vogel findet. Danach geht es darum, wie man die Tiere bei der Vogelaufzucht unter bringt und welches Futter sie benötigen. Dabei stellen wir den Kindern viele Fragen. Richtige Antworten werden mit Süßigkeiten belohnt, was zur allgemeinen Motivation beiträgt. Zuletzt geben wir den SchülerInnen Infos an die Hand, wo es in Berlin Pflegestellen für Wildvögel gibt und wie sie diese bei Bedarf erreichen können.
Als letzter Programmpunkt steht ein Vortrag der Eichhörnchenhilfe auf dem Plan. Dabei lernen die Jugendlichen, wie man das Alter eines Eichhörnchens erkennen kann. Sie bekommen Einblicke in die Arbeit der Eichhörnchenhilfe und wie die Tiere dort gepflegt und gefüttert werden. Der Höhepunkt des Tages sind die beiden jungen Eichhörnchen, die wir dabei haben. Aus Rücksicht auf die kleinen Tiere wird es ganz still im Raum und die SchülerInnen beobachten die Eichhörnchen begeistert.
TAG 3
Am letzten Projekttag stellen sich die Schüler gegenseitig ihre Ergebnisse aus den Workshops vor. Zum Abschluss bearbeiten sie ein Quiz zu allen behandelten Tierarten, das wir für sie vorbereitet haben. Weil es ihnen so viel Spaß macht, machen sie das Quiz sogar ein zweites Mal.
Insgesamt war das Feedback sehr positiv. Die SchülerInnen haben viel gelernt und fanden die Projekttage abwechslungsreich und spannend.
Wir waren bei den Projekttagen der Paul und Charlotte Kniese Schule in Lichtenberg. Dort haben wir mit SchülerInnen der 7. bis 10. Klasse in Workshops über tierschutzrelevante Themen in der Haustierhaltung und im Wildtierbereich geredet.
TAG 1
Etwa 20 SchülerInnen haben sich für den Workshop „Tiere“ entschieden. Sie teilen sich in drei Gruppen auf und bearbeiten mit uns die Themen Hunde- und Katzenhaltung, Heimtierhaltung und die Haltung von Reptilien und Vögeln.
Beim Thema „Hund und Katze“ starten wir mit einem Quiz über die beliebtesten Hunde- und Katzenrassen. Die SchülerInnen erkennen den Australian Shepherd, den Labrador und den Chihuahua mit Leichtigkeit. Einzig der Westhighland-Terrier macht ihnen Probleme. „Den haben doch immer alle Omas, oder?“, schallt es durch den Raum. Wir reden über die Eigenarten der jeweiligen Rassen. Darüber, dass der Australian Shepherd kein Sofahund ist und was es mit dieser ominösen Hüftkrankheit auf sich hat. Außerdem sprechen wir über den Mops und die Französische Bulldogge. Einige Kinder haben solche Hunde zu Hause. Vorsichtig weisen wir darauf hin, dass die Hunde nicht gut Luft bekommen und bei warmem Wetter nicht überlastet werden sollten. Wieso man die denn so züchtet, fragen die Kinder. Wir erklären, dass die Menschen das Aussehen der Tiere eben süß finden. „Was kann man denn dagegen machen?“ „Naja, es gibt Anstrebungen, Hunde mit längerer Schnauze in die Rasse einzukreuzen, sodass sie wieder besser atmen können.“ „Dann ist es ja aber kein Mops mehr, sondern ein Mischling!“ Schnell führen wir eine beinahe philosophische Diskussion darüber, ob die Haltung eines Mops gerechtfertigt ist und welche Dinge in der Zucht gut und welche schlecht laufen. Wir fahren fort mit dem Thema „Erste Hilfe beim Hund“. Dabei besprechen wir die wichtigsten Notfälle, die beim eigenen Haustier eintreten können. Wir sprechen über das richtige Handeln bei Vergiftungen, Autounfällen oder Bissverletzungen. Außerdem reden wir über die stabile Seitenlage beim Hund, und wie man ihn beatmet und eine Herzdruckmassage durchführt. Während der Kuscheltierhase für die stabile Seitenlage herhalten muss, zeigen wir am lebenden Hund, wo man die Hand für eine Herzdruckmassage auflegt. Das „echte Tier“ finden die SchülerInnen natürlich besonders spannend.
Im Workshop „Heimtier“ reden wir über die beliebtesten Heimtiere. Kaninchen, Hamster, Maus und Meerschweinchen stehen auf dem Themenplan. Zuerst sprechen wir darüber, wie der natürliche Lebensraum der einzelnen Tiere ist und wie sich ihr Sozialverhalten gestaltet. Wir erarbeiten, wie man diese Erkenntnisse nutzen kann, um die Tiere artgerecht zu halten. Als nächstes sprechen wir über die richtige Fütterung von Kaninchen, Hamster und Co. und deren besondere Merkmale. Nachdem wir den „Optimalfall“ besprochen haben, geht es darum, was man bei der Haltung von Heimtieren falsch machen kann. Wir machen die SchülerInnen darauf aufmerksam, welche Verhaltensstörungen und Krankheiten aus falscher Haltung resultieren können und erklären ihnen, wie man diesen vorbeugen kann.
In der Gruppe „Reptilien und Vögel“ beginnen wir damit, wie sich diese Tiere von anderen Haustieren unterscheiden. Im Gegensatz zu Hund, Katze und Heimtier sind Reptilien und Vögel Wildtiere und stellen somit ganz andere Anforderungen an den Halter. Wir schauen uns Videos von Papageien und Bartagamen in der freien Wildbahn an und erarbeiten gemeinsam, welche Rückschlüsse wir daraus auf die „artgerechte“ Haltung dieser Tiere ziehen können. Zu guter Letzt sprechen wir das Thema Reptilienhandel an. Dazu schauen wir uns eine Dokumentation über Reptilienmessen an.
TAG 2
Am zweiten Tag legen wir den Fokus auf die Wildtiere. Wir beginnen mit den Wildtieren, die uns in deutschen Wäldern begegnen können. Zunächst bearbeiten die Jugendlichen kurze Infotexte über Wildschweine, Füchse, Hasen und Waschbären. Sie fassen die Infos kurz zusammen und stellen sie sich gegenseitig in Kleingruppen vor. Dabei wird über die Lebensräume der Tiere, ihre Ernährung, ihre Fortpflanzung und über die Begegnungspunkte mit Menschen geredet. Danach diskutieren wir darüber, wo es zu Problemen bei der Begegnung zwischen Mensch und Wildtier kommen kann und welche Auswirkungen die in der Stadt lebenden Wildtiere haben. Für diese Probleme besprechen wir gemeinsam Lösungsansätze.
Das zweite Thema des Tages ist die Wildvogelaufzucht. Dabei erklären wir den SchülerInnen, wie man ein Jungtier von einem adulten Vogel unterscheiden kann und wie man vorgeht, wenn man einen eventuell hilfsbedürftigen Vogel findet. Danach geht es darum, wie man die Tiere bei der Vogelaufzucht unter bringt und welches Futter sie benötigen. Dabei stellen wir den Kindern viele Fragen. Richtige Antworten werden mit Süßigkeiten belohnt, was zur allgemeinen Motivation beiträgt. Zuletzt geben wir den SchülerInnen Infos an die Hand, wo es in Berlin Pflegestellen für Wildvögel gibt und wie sie diese bei Bedarf erreichen können.
Als letzter Programmpunkt steht ein Vortrag der Eichhörnchenhilfe auf dem Plan. Dabei lernen die Jugendlichen, wie man das Alter eines Eichhörnchens erkennen kann. Sie bekommen Einblicke in die Arbeit der Eichhörnchenhilfe und wie die Tiere dort gepflegt und gefüttert werden. Der Höhepunkt des Tages sind die beiden jungen Eichhörnchen, die wir dabei haben. Aus Rücksicht auf die kleinen Tiere wird es ganz still im Raum und die SchülerInnen beobachten die Eichhörnchen begeistert.
TAG 3
Am letzten Projekttag stellen sich die Schüler gegenseitig ihre Ergebnisse aus den Workshops vor. Zum Abschluss bearbeiten sie ein Quiz zu allen behandelten Tierarten, das wir für sie vorbereitet haben. Weil es ihnen so viel Spaß macht, machen sie das Quiz sogar ein zweites Mal.
Insgesamt war das Feedback sehr positiv. Die SchülerInnen haben viel gelernt und fanden die Projekttage abwechslungsreich und spannend.
Ersti Tage
2019
„Schnipp, Schnapp - Eier ab!“
Tierschutz Veterinärmedizin Berlin bei der Ersti Rallye
Tierschutz Veterinärmedizin Berlin bei der Ersti Rallye
„Willkommen, Erstis! “, hieß es am 11.Oktober.
Und auch wir - die AG Tierschutz - begrüßte die Neuen mit ein wenig Witz aber auch mit einem wichtigen Anliegen!
Denn in den nächsten Jahren werden die frisch gebackenen Tiermedizinstudierenden zu Tierärzten*innen – die berufenen Schützer*innen der Tiere - ausgebildet.
Und in den nächsten Jahren werden immer wieder tierschutzrelevante Situationen vorkommen.
Gerade wir als Experten*innen MÜSSEN den Tieren eine Stimme geben und bei Bedarf auch mal lauter werden.
In diesem Jahr konfrontierten wir die Erstis mit dem Thema: „betäubungslose Ferkelkastration“. Ein hoch brisantes und top aktuelles Thema.
(Background: Ende 2018 wurde im Bundestag und Bundesrat eine Verlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration (Ferkel unter sieben Tage) durchgeboxt. Das bedeutet, dass derzeit tausenden von Ferkeln täglich Schmerzen zugeführt werden, obwohl es genug Alternativen gibt diese Vorgehensweise zu stoppen.)
Bei der Rallye durften die Erstis unsere mit Hoden ausgestatteten Stoffschweine kastrieren. Dafür stellten wir u.a Schmerzmittel, Narkose, Lokalanästhetikum etc. zur Verfügung.
Da wir allerdings nach der Vorgehensweise des Gesetzgebers fragten und nicht nach persönlichen Vorlieben oder einer „tierfreundlichen“ Variante gab es pro falsch ausgesuchtes Utensil einen Minuspunkt.
Nach langen Diskussionen und ein wenig Hilfe von unserer Seite stand das schockierende Ergebnis statt: es wird nur ein Skalpell und Hygieneutensilien wie Handschuhe, Desinfektionszeug und stallinterne Kleidung genutzt!
Also, es gibt noch einiges zu tun im Bereich des Tierschutzes... Es ist Zeit sich zu INFORMIEREN, zu HINTERFRAGEN, zu DISKUTIEREN und zu VERÄNDERN!
Auf eine gute Zusammenarbeit..
Und auch wir - die AG Tierschutz - begrüßte die Neuen mit ein wenig Witz aber auch mit einem wichtigen Anliegen!
Denn in den nächsten Jahren werden die frisch gebackenen Tiermedizinstudierenden zu Tierärzten*innen – die berufenen Schützer*innen der Tiere - ausgebildet.
Und in den nächsten Jahren werden immer wieder tierschutzrelevante Situationen vorkommen.
Gerade wir als Experten*innen MÜSSEN den Tieren eine Stimme geben und bei Bedarf auch mal lauter werden.
In diesem Jahr konfrontierten wir die Erstis mit dem Thema: „betäubungslose Ferkelkastration“. Ein hoch brisantes und top aktuelles Thema.
(Background: Ende 2018 wurde im Bundestag und Bundesrat eine Verlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration (Ferkel unter sieben Tage) durchgeboxt. Das bedeutet, dass derzeit tausenden von Ferkeln täglich Schmerzen zugeführt werden, obwohl es genug Alternativen gibt diese Vorgehensweise zu stoppen.)
Bei der Rallye durften die Erstis unsere mit Hoden ausgestatteten Stoffschweine kastrieren. Dafür stellten wir u.a Schmerzmittel, Narkose, Lokalanästhetikum etc. zur Verfügung.
Da wir allerdings nach der Vorgehensweise des Gesetzgebers fragten und nicht nach persönlichen Vorlieben oder einer „tierfreundlichen“ Variante gab es pro falsch ausgesuchtes Utensil einen Minuspunkt.
Nach langen Diskussionen und ein wenig Hilfe von unserer Seite stand das schockierende Ergebnis statt: es wird nur ein Skalpell und Hygieneutensilien wie Handschuhe, Desinfektionszeug und stallinterne Kleidung genutzt!
Also, es gibt noch einiges zu tun im Bereich des Tierschutzes... Es ist Zeit sich zu INFORMIEREN, zu HINTERFRAGEN, zu DISKUTIEREN und zu VERÄNDERN!
Auf eine gute Zusammenarbeit..